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Von der Linearwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft

Das bisherige lineare Wirtschaftsmodell, auch „Wegwerfgesellschaft“ genannt, folgt dem Schema „Herstellen, Verbrauchen und Verschwenden“. Die meisten Produkte landen am Ende ihres Gebrauchs auf einer Mülldeponie und sind als Ressource verloren. Ein Lösungsansatz, um umweltschädlicher Verschwendung entgegenzuwirken, ist die Abkehr vom linearen hin zu einem zirkulären Wirtschaftsmodell. Hierbei werden Produkte, Materialien und Komponenten durch Umgestaltung, Wiederverwendung, Reparatur, Aufarbeitung, Wiederaufbereitung und Recycling im Kreislauf gehalten.

Kunststoff als wertvoller Rohstoff

Die Wertschätzung von Plastikmüll als wertvollem Rohstoff hängt eng mit den Zielen der Kreislaufwirtschaft und dem Schutz der Umwelt zusammen. Die vollständige Einbindung des Materials in das System der Kreislaufwirtschaft erfordert das Handeln aller Beteiligten: vom Hersteller und Anbieter über den Verbraucher und den Abfallsammler bis hin zum Sortierer und Recycler. Nicht zuletzt das Engagement der Politik, Gesetze zu beschließen, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigen – ohne die einseitige Fokussierung auf vermeintlich klimafreundlichere Plastik-Verbote.

Zielvorgaben der Politik

Die EU fordert unter anderem, dass ab dem Jahr 2030 alle Verpackungen auf dem europäischen Markt wiederverwendbar oder recyclingfähig sind. Die deutsche Verpackungsindustrie hat bereits erhebliche Investitionen in das Produktdesign getätigt und strebt schon für das Jahr 2025 einen Anteil von 90 Prozent werkstofflich verwertbarer Haushaltsverpackungen an. Auch in den Bereichen Mobilität, Elektrogeräte und Bau werden derzeit Innovationen hervorgebracht, um die eingesetzten Kunststoffe einem hochwertigen Recycling zugänglich zu machen.

Anforderungen an Kunststoff

Nur Produkte, die mittels industrieller Verfahren auf wirtschaftliche Weise recycelbar sind, können Teil der Kreislaufwirtschaft sein. Für Verpackungen aus Kunststoff müssen drei Voraussetzungen bezüglich ihrer Recyclingfähigkeit erfüllt sein: Die Existenz passender Recyclinganlagen nebst angemessener Infrastruktur für Abfallmanagement und Recycling, die Erkennbarkeit der Materialart der Verpackung mittels Sensoren und die Tatsache, dass die Verpackung keine Störstoffe enthalten darf, die das Recycling behindern.

Produktentwicklung

Am Anfang steht die Produktentwicklung. Entwerfen Produktdesigner eine Kunststoffverpackung nach Eco Design, denken sie nicht nur an Faktoren wie Wirtschaftlichkeit, Sicherheit oder Ästhetik, sondern auch an die Umweltauswirkungen mit: Eco-Freundlich sind solche Verpackungen, die wenig Rohstoffe benötigen, auf nachhaltiger Materialbeschaffung basieren, recycelbares Material enthalten und einfach wiederverwertbar sind.

Mülltrennung im Haushalt

Der Erfolg des Recyclings hängt letztendlich auch von der Mülltrennung jedes Einzelnens im Haushalt ab. Europa insgesamt und speziell Deutschland werden als führend in der Mülltrennung angesehen. Etwa zwei Drittel der Deutschen geben an, ihren Müll korrekt zu trennen. Neben Kunststoffverpackungen gehören Verpackungen aus Weißblech, Aluminium sowie Verbundmaterialien (Getränkekartons) in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne. Wichtig ist die vollständige Entleerung, um eine saubere Trennung der Materialien im Sortierprozess zu ermöglichen. Das Ausspülen der Verpackungen ist nicht notwendig, da eine industrielle Reinigung stattfindet. Nicht als Verpackungen geltende Gegenstände aus Kunststoff oder Metall, wie Kinderspielzeug oder Zahnbürsten, gehören in die Restmülltonne oder auf den Wertstoffhof.